10 Jun

Wenn wachsen kleiner werden heißt

Demographischer Wandel mit sichtbaren Folgen

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Märkte verändern sich nicht zuletzt, weil auch wir uns verändern. Jeden Tag, jedes Jahr und mit jeder Generation. Wenn binnen weniger Jahre das Medianalter in Deutschland gleichsam um mehr als 5 Jahre ansteigt, lohnt ein genauerer Blick. 2020 wird jeder zweite Wahlberechtigte in Deutschland 50 und älter sein. Entsprechend wird das Programm aussehen, um bei den Älteren auf Stimmenfang zu gehen. Auch im Konsum wird man sich auf ähnliche Entwicklungen einstellen müssen, denn Produkte für Kinder und Jugendliche werden zusehens zur Nische. Gerade einer von Sieben wird 2030 jünger als 18 sein. Dafür nahezu jeder Zweite um die Fünfzig.
Kein nationales Problem, denn überall auf der Welt werden wir Menschen älter? Grundsätzlich ja, aber Deutschland ist heute schon auf einem Rekordniveau. Nur in Japan gibt es prozentual noch mehr ältere Menschen in der Bevölkerung. Hier ein Blick in die Region Kreis Borken:
Bevölkerung (Anzahl) 2011: 369.107 Menschen
Bevölkerungsentwicklung 2009 – 2030:  – 0,7 %
Ausländeranteil: 7,3 %
Medianalter 2011: 42,5 Jahre
Medianalter 2030: 47,8 Jahre
Anteil unter 18-Jährige 2011: 19,8 %
Anteil unter 18-Jährige 2030: 16,7 %
Anteil über 65-Jährige 2011: 17,3 %
Anteil über 65-Jährige 2030: 26,4 %
Anteil über 80-Jährige 2011: 4,4 %
Anteil über 80-Jährige 2030: 6,9 %
Anteil Kinder mit Migrations-
hintergrund in Kitas:  21,3 % (2011)

Was bedeutet es aus Marketingsicht? Z.B. zielgruppengerecht und differenziert planen und handeln. Wie groß sind relevante Märkte und wo erreicht man seine potentiellen Kunden? Ebenso ist die Frage der passenden Ansprache spannender denn je. U50 ist nicht gleich Seniorenmarketing oder Silver-Shopping. Ein 50-Jähriger hat andere Wünsche als ein 65-Jähriger. Auch ein 80-Jähriger kann interessant sein. Vielleicht auch nur indirekt, da seine Angehörigen mit 65-Jahren die Entscheidungen für die „Alten“ treffen.
Unsere Gesellschaft steht vor neuen Herausforderungen. Mit ihr die Werbetreibenden, die kein bekanntes Programm einfach abspulen können.

One Response to Wenn wachsen kleiner werden heißt

Markus Weber says: 11. Juni 2014 at 08:53

Ladenlokale mit Treppen ohne Geländer sind genau so Kaufbarriere, wie Online-Shops mit schlechtem Navigationskonzept oder zu kleiner Schrift. Wer ältere Kundschaft nicht draußen lassen will, muss sich auf seine Zielgruppe einstellen.
Umgekehrt wird es schwierig, wenn man gleichsam für alle Liebling sein will. Das schafft kein Radiosender, kein Jeansladen und keine Kneipe. Vielleicht um so wichtiger, sich auf die wichtigsten Käufergruppen einzustellen. Online, offline und am besten no-line – also über die Kanäle hinweg mit Konzepten, die Welten verbinden.

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