3 Mrz

Wikileaks und „das Internet“ für den Friedensnobelpreis nominiert

Für den Friedensnobelpreis gibt es keine offizielle Nominierungsliste, Vorschläge können von Professoren für „Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie, Jura oder Theologie“ kommen. Wer einen Vorschlag macht, kann diesen auch veröffentlichen. Diese Regeln hat das norwegische Komitee des Friedensnobelpreises festgelegt.Das Internet wurde für seine Rolle bei den letzten Revolutionen in den nordafrikanischen Staaten, insbesondere Libyen, Tunesien und Ägypten nominiert. Die Aktivisten konnten sich über Facebook organisieren und die Welt per Twitter und YouTube informieren. Da wundert es nicht, dass Diktatoren versuchen Verbindungen zum Internet zu kappen.
WikiLeaks wurde vom norwegischen Parlamentarier Snorre Valen vorgeschlagen. Die Enthüllungsplattform sei „einer der wichtigsten Beiträge dieses Jahrhunderts zur Meinungsfreiheit und Transparenz“, begründete der Abgeordnete der Sosialistisk Venstreparti (Sozialistische Linkspartei) seinen Antrag.
„Politische Mächte und Institutionen, die normalerweise die Redefreiheit schützen, warnen plötzlich vor der Gefahr, ja dem ‚Terrorismus‘, den Wikileaks repräsentiert. Dabei versäumen sie es aber, die demokratischen Werte und Menschenrechte aufrechtzuerhalten“, schreibt Valen in seinem Blog.
Valen zieht in seinem Blog Parallelen zu Friedensnobelpreisträger Liu Xiabao, der vergangenes Jahr für sein Streben nach Menschenrechten, Demokratie und Redefreiheit in China ausgezeichnet worden war. „Wikileaks hat weltweit zum Kampf für diese Werte beigetragen, indem es unter anderem Korruption, Kriegsverbrechen und Folter publik gemacht hat.“
Zum Beispiel hat Wikileaks Dokumente über die persönliche Bereicherung der tunesischen Präsidentenfamilie veröffentlicht. Damit habe das Enthüllungsportal dazu beigetragen, die 24 Jahre andauernde Diktatur zu Fall zu bringen.
Die letzten fünf Preisträger des Friedensnobelpreises waren:

  • Muhammad Yunus mit der Grameen Bank aus Bangladesch für ihr Mikrokredit-Modell
  • Al Gore zusammen mit dem Weltklimarat
  • der finnische Politiker Martti Ahtisaari
  • US-Präsident Barack Obama
  • Der chinesische Dissident Liu Xiaobo.

Am 1. Februar jeden Jahres endet die Nominierungsfrist des Friedensnobelpreises, seine Entscheidung gibt das norwegische Nobel-Komitee im Oktober bekannt. Dotiert ist der Preis mit zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro). Wer diese wohl erhält falls „das Internet“ gewählt wird? (br)

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