16 Mai

Mehr erreichen – Aktion extranett in der WDR Lokalzeit

Wer weiter denkt, kauft näher ein.

 

Interview_Lokalzeit_580px

In nahezu jedem Haushalt gibt es einen TV (98%) und dieser läuft jeden Tag fast vier Stunden. Zweifelsohne schwindet die ungeteilte Aufmerksamkeit dann und wann, denn immer häufiger sitzen wir mit einem zweiten Bildschirm vor der Flimmer. TV bleibt „First Screen, denn kaum ein Medium ist besser auf eine ganz bestimmte Gruppe von Zuschauern. Mit elf Lokalstudios wird tagesaktuell aus den Regionen berichtet.

Das mit großem Erfolg. Fast 1,5 Mio. Zuschauer sind abends von 18:00 bis 20:00 auf dem „Dritten“ unterwegs und schauen, was am Tag im Nachbarort oder gar ganz nah vor der Haustür passiert ist. Der Marktanteil von 26,1 % macht manchen Privat-Sender neidisch. Spitzensendungen erreichen ein Drittel der Zuschauer. 16,3 % sind jüngere Zuschauer. 4,5% mehr als in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen.

Zu den Themen und Menschen hat man ein Bezug. Die Aktion extranett hat Wellen geschlagen. Seinen Ursprung hat die Kampagne zweifelsohne in Stadtlohn. Was liegt näher, an der Quelle zu forschen? Wie schätzt der Einzelhandel die Situation ein? Was bringt die Zukunft? Der WDR fragte im Rahmen einer Reportage Händler vor Ort und interviewte Markus Weber als einen der Initiatoren von w+ und der Wochenpost im Studio.

Hinnemann-Timmer-580px

In der Sendung wurden Zuschauer gebeten, via TED ihr Votum zu geben. „Kaufen Sie überwiegend online ein?“ Eine zugeben knifflige Frage, auf die man gern politisch korrekt antworten möchte. Wer seine Lebensmittelkäufe, Restaurantbesuche und Friseurtermine gegen Bestellungen für Modeartikel, Elektrogeräte und Bücher rechnet, kommt zu einem klaren Ergebnis: NEIN. Keine Hundert von den 1061 TED-Stimmen bekennen sich als sehr aktive Online-Käufer. Ein repräsentatives Verbraucher-Panel hat kaum mehr Probanden. Der bundesweite Trend gibt dennoch andere Zahlen. Demnach sind es nicht 9% sondern 20%, die regelmäßig im Internet kaufen. Ein Grund, warum wir in diesem Jahr im Durchschnitt deutlich über 1.000 Euro online ausgeben. Eine andere Zahl sagt auch, dass 75% – also Dreiviertel von uns – online kaufen.

75-von-100-kaufen-online_580px

Statistiken sind immer Durchschnittswerte und trotzdem zeigen sie klare Trends. Der Online-Handel wächst und der stationäre Handel schrumpft. Das ist Fakt. Das ist sichtbar – das nicht nur in kleineren Städten und Gemeinden.

Aktion Extranett ruft nicht zum Boykott auf. Im Gegenteil. Der Name extranet(t) ist aus der IT-Welt abgeleitet. „Wer seinen Feind nicht besiegen kann, verbündet sich mit ihm.“ Die alte Regel gilt einmal mehr und ruft den lokalen Handel auf, Brücken zu schlagen. Der Konsument verändert sein Kaufverhalten sein Jahren und wird sich auch von einer Bewusstseinskampagne keine Vorschriften machen lassen, wo er zu kaufen hat. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Handel sich auch online sichtbar macht. Immer dann, wenn sein alter Kunde auf neuen Pfaden unterwegs ist.

Wichtig ist auch ein nicht austauschbares Angebot, echte Dienstleistung und Kommunikationswege, die in die Zeit passen. Eine geschäftliche E-Mail-Adresse darf ebenso wenig fehlen, wie der korrekte Umgang mit seinen Kunden. Wem die Begrüßung schon zuviel ist und während des Abkassierens lieber mit der Kollegin tratscht, wird zugegeben auch ein nachhaltiges Kauferlebnis schaffen;  Der Kunde beehrt den Laden aller Wahrscheinlichkeit kein zweites Mal.

Aktion extranett schlägt medial eine Brücke zwischen dem stationären Handel und dem Internet. Der TV-Beitrag hat hoffentlich nicht nur viele sondern auch viel erreicht. Das Schlusswort der Moderatorin Jeanette Kuhn „Wer weiter denkt, kauft näher ein.“ trifft es auf den Kopf. In vielen Städten ist jeder Fünfte im Einzelhandel beschäftigt. Neben den Gewerbeabgaben ist vielerorts manches Event und mancher Verein von den Spenden der Geschäftsleute abhängig. Das vor allem zum Wohl der lokalen Bevölkerung. Im Winter auf dem Weihnachtsmarkt eine Eislaufbahn und im Sommer Opernspiele unter dem Kirchturm sind Highlights, die jeder gerne mitnimmt. Dafür etwas zahlen? „Warum, ich könnte vielleicht ein paar Euro online sparen!?“ Vielleicht sollte man weiter denken, weil Zalando und amazon ganz sicher nicht die Zeche für die Events übernehmen werden. Online kaufen, was es vor Ort gibt und die Zusatz-Angebote vor Ort zum regulären Preis in Anspruch nehmen, wäre fair. Also Eislaufen für 20 Euro die Stunde oder eine Konzertkarte für 200 Euro kaufen. Das wäre konsequent.

Darum auch unser Appell: „Wer weiter denkt, kauft näher ein“. Gern auch im Online-Shop, der mit dem stationären Handel Hand in Hand arbeitet. Alles kann – nichts muss. Wichtig ist, dass es für den Kaufenden einen echten Vorteil bietet. Da hat der stationäre Handel einiges zu bieten, wenn er sich auf seine Stärken besinnt. Die Sendung vom 14. Mai zum Thema Aktion extranett kann man sich in der Mediathek anschauen. (MW)

One Response to Mehr erreichen – Aktion extranett in der WDR Lokalzeit

Markus Weber says: 16. Mai 2014 at 08:28

stationärer Handel + Online = extranett – das ist die kurze Formel. Ebenso reicht es für den Händler von heute nicht mehr, nur nett zu sein. Weder im Laden in der Stadt noch im Online-Shop im Internet. Wer erfolgreicher als andere sein will, ist netter und vor allen Dingen präsenter als die Konkurrenz.

Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte die Buchstaben des captcha Bildes im Eingabefeld eintippen

Bitte die Buchstaben des captcha Bildes im Eingabefeld eintippen.

*

*