15 Aug

Die wahre Botschaft kam aus der Waschmaschine

Wie Exit-Deutschland für Aufsehen in der rechten Szene sorgte

Die wahre Botschaft kam aus der Waschmaschine

Waschen steht bekanntlich für reinigen. Manchmal ist das, was man aus der Maschine zieht, nicht mehr das, was es einmal war. Was manch Jugendlicher nach dem 09. August aus der Waschmaschine zog, dürfte auch ihn dumm aus der Wäsche gucken lassen haben.

Die Neonazi-Aussteiger-Initiative „Exit Deutschland“ startete eine prägende Guerilla-Aktion beim neunten Rechtsrock Konzert der NPD im thüringischen Gera.
An die 600 Festivalbesucher „Rock für Deutschland“ wurden kostenlos 250 T-Shirts verteilt, welche vorher freudig von dem Landschaftsverband der NPD entgegengenommen wurden. Auf dem T-Shirt war ein weißer Totenkopf auf schwarzen Hintergrund zu sehen. Darunter stand, zur Freude der Teilnehmer, geschrieben „Hardcore Rebellen – National und Frei“. Nach dem ersten heimischen Waschgang jedoch kam die wahre Botschaft zum Vorschein: „Was dein T-Shirt kann, kannst du auch – wir helfen Dir, Dich vom Rechtsextremismus zu lösen.“ Die wundersame Verwandlung, der Slogan sowie die Kontaktdaten von Exit dürften den Besitzer einen Moment nachdenklich gestimmt haben. Ein T-Shirt als trojanisches Pferd in Textilform. Mit abwaschbarem Druck, doch war der Materialmix so beschaffen, dass der Aufdruck nicht bei Regen, sehr wohl beim Waschen verschwindet.
Am nächsten Tag kamen erste Kommentare, sowie eine Rundmail: „Warnung“: „Achtung Fälschung! Gestern wurden auf dem RfD T-Shirts verschenkt, die unter dem Aufdruck Hardcore Rebellen eine Botschaft von Exit, dem staatlichen Aussteigerprogramm haben. Diese Botschaft wird erst nach dem Waschen sichtbar.“

Ein Rechtsextremist wird durch so eine Aktion nicht von heute auf morgen aus der Szene auszusteigen, doch der Name „speichert sich in den Köpfen ab. Und wenn dann irgendwann mal einer darüber nachdenkt, die Szene zu verlassen, wird er sich an uns erinnern“, äußert sich Bernd Wagner, Mitgründer von Exit und Geschäftsführer der „ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur“.
Exit unterstützt Personen, die aus der Szene aussteigen wollten und hilft dem Rechtsextremismus den Rücken zuzukehren. Eine rundum gelungene Kampagne, die große Aufmerksamkeit auf sich zog. (jm)

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