Eine brandneue App bietet das andere Extrem …

 

Sport ist ein gewaltiger Magnet. Und wo viele Zuschauer sind, da lässt sich perfekt werben. Das gilt für das Freundschaftsspiel der E-Jugend, wo am Spielfeldrand die Fahnen wehen, aber ganz besonders für die ganz Großen. Super Bowl ist in Amerika Kult. 150 Millionen Fans in der Spitze und im Schnitt 111 Millionen, die es am Bildschirm verfolgen.

Ob das alljährliche Event seine Peaks im Spiel oder den legendären Werbeunterbrechungen hat, sei dahin gestellt. Es gilt als Ritterschlag in den Pausen mit Spots zu unterhalten, von denen man noch länger sprechen wird. Besonders gern dabei is(s)t die Lebensmittelindustrie. Mit über 50 Millionen Dollar liegen die Ausgaben für Essen nur knapp hinter Thanksgiving. Darunter tonnenweise Popcorn und Chips und natürlich viel Bier zum Nachspülen.

 

Unter den rund 60 Dollar, die sich ein Amerikaner den Abend im Durchschnitt kosten lässt, ist mancher Dollar für Merchandise. Caps und T-Shirts dürfen vorm dem heimischen TV nicht fehlen. Die Werbespots sind als 30-Sekünder kleine Kunstwerke. Deren Schaltung geht in die Millionen und dürfte teurer sein, als die meisten Produktionen der TV-Spots.

 

120 Millionen Liter Bier, große Aufregung und wenig Schlaf sorgen für wenig produktive Montage. Den „Day After“ spüren Wirtschaft und Ärzte gleichermaßen, so dass die Kopfschmerzen scherzhaft „Super Bowlitis“ genannt werden. So liegt der Montag in der Krankmeldungsstatistik auch ein paar Prozentpunkte über dem Schnitt.

Wem das alles zu viel ist und eigentlich nur die Werbung sehen möchte, für den gab es in diesem Jahr bereits einen Sportblocker, der das Spiel zwischen den Werbeblöcken wegschneidet. Die App heisst „Game-Skip“ und kommt von TIVO. Tatsächlich lässt das Tool nur noch die Werbung durch, so dass man sich ganz auf die Spots einlassen kann.

Also dann – nächstes Jahr Konzentration auf das Wesentliche;.)